
Die 12 größten Sprachhürden für Anfänger – und wie du sie meisterst!
Salut! Du hast dich also entschieden, Französisch zu lernen? Fantastique! Eine Reise ins Reich dieser melodischen Sprache ist immer voller Überraschungen – und ja, auch einiger Stolpersteine. Aber keine Sorge: Jeder Fehler ist wie ein kleiner Meilenstein auf dem Weg zum Beherrschen der Französischen Sprache. In diesem Blog schauen wir uns die 12 größten Hürden an, die Anfänger auf ihrem Weg ins Französische erwarten. Und das Beste daran? Ich zeige dir, wie du diese Hürden charmant umgehst!
Warum Fehler ein Zeichen deines Erfolgs sind
Erinnerst du dich an die erste Sprache, die du gelernt hast? Wahrscheinlich nicht – schließlich warst du ein Baby! Damals hast du dich einfach ausprobiert: mal war’s „Mama“, mal „Baba“, und irgendwann hat’s geklappt. Genauso ist es mit Französisch. Fehler gehören dazu, und das ist gut so! Mutig zu kommunizieren ist der Schlüssel. Je öfter du dich traust, dein Französisch anzuwenden, desto schneller lernst du. Also: Leg los, trau dich, und hab keine Angst vor Sprachfallen – sie sind deine besten Lehrer.
Die Grammatik-Fallen
1. Genus-Roulette: männlich oder weiblich?
Die französischen Substantive haben immer ein Geschlecht, und im Gegensatz zum Deutschen musst du nicht drei verschiedene, sondern nur zwei lernen: le für männlich, la für weiblich. Aber wie merkt man sich nun, welches Substantiv in welche Kategorie gehört? Manche Wörter sind einfach, wie la femme (die Frau) oder le garçon (der Junge). Doch was ist mit Wörtern wie le table? Halt, nein, la table nattürlich! Du siehst, es wird knifflig.
Mein Tipp: Lerne jedes Wort immer mit seinem Artikel. Stell dir das Substantiv einfach wie eine Einheit vor: Nicht „table“, sondern immer „la table“. Und ja, es wird dauern – aber irgendwann wird dein Gehirn automatisch wissen, ob ein Wort „er“ oder „sie“ ist.
Es gibt auch gewissen Endungen, die auf das Geschlecht hinweisen. Nicht immer zu 100% (wir reden ja hier auch über DIE Sprache der Ausnahmeregelungen), aber mit großer Wahrscheinlichkeit. Dies würde allerdings den Rahmen dieses Beitrags hier sprengen. Aber wenn es dich interessiert, hinterlasse mir einen Kommentar und dann gehe ich gern in einem separaten Beitrag näher darauf ein.
2. Verbkonjugationen: Wenn Verben rebellisch werden
Was dir bestimmt schon aufgefallen ist: Französische Verben haben ihre eigenen Köpfe. Besonders die unregelmäßigen, die blöderweise noch sehr häufig vorkommen, wie être (sein), avoir (haben) und aller (gehen) bringen Anfänger ins Schwitzen. Während regelmäßige Verben wie brave Schüler den Regeln folgen, sind diese hier echte Rebellen.
Mein Tipp: Üben, üben, üben! Es gibt tolle Apps und Online-Übungen, die dir helfen, diese Verben immer und immer wieder zu wiederholen – bis sie dir in Fleisch und Blut übergehen. Schreib mir auch hier, wenn du mehr darüber erfahren möchtest oder Tipps für hilfreiche Ressourcen benötigst.
Aussprache-Fallstricke
3. Stumme Buchstaben: Die unsichtbaren Sprachspieler
Im Französischen werden manche Buchstaben einfach übergangen, als wären sie gar nicht da. Das Wort tout (alles) zum Beispiel sieht aus wie „toot“, wird aber fast wie „tuh“ ausgesprochen. Und dann gibt es noch das leidige s am Wortende, das oft einfach verschluckt wird – außer, wenn das nächste Wort mit einem Vokal beginnt.
Mein Tipp: Hör dir französische Muttersprachler an – Podcasts, Filme, Songs. Mit der Zeit merkst du, wann ein Buchstabe „verschluckt“ wird und wann nicht. Du könntest Dir auch angewöhnen, bei deinen Vokabeln einen kleinen Kringel über die stummen Buchstaben zu schreiben, damit du an die richtige Aussprache denkst, wenn du deine Vokabeln wiederholst.
4. Akzente: Winzige Zeichen, riesige Bedeutung
Ein kleiner Strich, ein großer Unterschied: a heißt „hat“, à bedeutet „zu“. Diese feinen Nuancen können den Sinn eines Satzes komplett verändern. Das Französische kennt insgesamt 5 Akzente, von denen 3 häufig vorkommen:
– accent aigu: « é », zum Beispiel in l’été (der Sommer)
– accent grave: « è » « à » « ù », zum Beispiel in le frère (der Bruder)
– accent circonflexe: « â » « ê » « î » « ô » « û », zum Beispiel in le gâteau (der Kuchen)
Außerdem gibt es noch zwei, die du nicht ganz so häufig zu Gesicht bekommst:
– tréma: « ë » « ï » « ϋ », zum Beispiel in Noël (Weihnachten)
– cédille: « ç », zum Beispiel in le garçon (der Junge)
Mein Tipp: Lass dir Zeit, die verschiedenen Akzente kennenzulernen. Schreib die Wörter mit Akzenten bewusst auf – so speichert dein Gehirn sie besser ab.
Kommunikative Missverständnisse
5. Höflichkeitsformen: tu oder vous?
Mais oui, die ewige Frage: Duze ich, oder sieze ich? In Frankreich ist die Wahl zwischen tu und vous ein echter Balanceakt. Unter Freunden und Familie sagt man tu, hier ist die Entscheidung leicht. Aber im beruflichen Kontext sieht es da schon uneindeutiger aus und kommt natürlich auch auf die Strukturen im jeweiligen Unternehmen an. Wenn du dir unsicher bist, sollte vous immer die erste Wahl sein. Gegenüber Fremden solltest du auf jeden Fall vous benutzen, vor allem wenn dein Gegenüber älter ist als du.
Mein Tipp: Beobachte deine Gesprächspartner. Wenn sie dich mit tu ansprechen, kannst du zurückduzen. Im Zweifel immer mit vous starten – das zeigt Respekt. Du planst eine Reise nach Frankreich? Dann merke dir die wichtigsten Ausdrücke und Sätze, zum Beispiel um nach dem Weg zu fragen, im Restaurant zu bestellen oder beim Einkaufen immer gleich mit vous und verinnerliche diese, damit dich die Franzosen als höflichen, respektvollen Gesprächspartner in Erinnerung behalten.
6. Präpositionen: Kleine Wörter, große Tücken
Präpositionen wie à (zu), en (in) oder de (von) sind im Französischen nicht immer logisch – zumindest nicht für Deutschsprachige. Intuitiv wählt man oft genau die falsche Präposition. Kein einfaches Unterfangen.
Mein Tipp: Lerne sie am besten direkt zusammen mit dem Verb oder in einem Satz. Statt nur à zu pauken, merke dir: Je vais à Paris (Ich gehe nach Paris). Das hilft dir, die Wörter im Kontext zu verstehen und immer die richtige Präposition parat zu haben.
Hier noch zwei Beispiele, wie du deine Vokabeln notieren solltest:
– statt se souvenir – sich erinnern schreibst du entweder se souvenir de – sich erinnern an oder gleich als ganzen Satz: Je me souviens de cet homme. – Ich erinnere mich an diesen Mann.
– statt profiter – profitieren, genießen, nuzten … schreibst und lernst du profiter de quelque chose (qc.) – etwas genießen oder gleich in einem Satz: Je profite du beau temps. – Ich genieße das schöne Wetter. Du weißt, worauf ich hinaus will, oder?
Kulturelle Sprachfeinheiten
7. Idiome und Redewendungen: Verborgene Schätze der Sprache
Französische Idiome sind wie kleine Fenster in die Seele des Landes. Aber Vorsicht: Wörtliche Übersetzungen führen oft ins Chaos. Sagst du „Es regnet Katzen und Hunde“, wirst du in Frankreich nur verwirrte Blicke ernten. Die Franzosen sagen stattdessen: Il pleut des cordes. – es regnet Seile!
Mein Tipp: Mach dir eine Liste mit den häufigsten Idiomen und lerne sie wie Vokabeln.
Du bist gern kreativ? Dann gestalte dir doch Bilder mit deinen Lieblingsredewendungen, aus Papier zum dekorieren deiner Lern-Ecke oder digital als Desktop-Hintergrund für dein Notebook oder PC.
8. Zeitengebrauch: Vergangenheit mal zwei
Die beiden Vergangenheitsformen passé composé und imparfait sind die Erzfeinde vieler Anfänger. Geht dir das auch so? Während das passé composé für abgeschlossene Handlungen steht, beschreibt das imparfait Situationen oder Gewohnheiten in der Vergangenheit. Klingt eigentlich simpel und nachvollziehbar, aber in der Anwendung verwechselt man sie trotzdem oft.
Mein Tipp: Stell dir Beispiele vor, die zu deinem Alltag passen, z. B. Hier, j’ai mangé une pizza. (Gestern habe ich eine Pizza gegessen) vs. Quand j’étais petit, je mangeais beaucoup de bonbons. (Als ich klein war, habe ich viele Süßigkeiten gegessen). Das ist ganz nebenbei bemerkt auch ein Super-Booster beim Sprachenlernen: Gehe immer von dir und deinen Interessen aus – höre Podcasts die dich thematisch interessieren, schaue französische Filme in deinem Lieblingsgenre oder mit deinem Lieblingsdarsteller, lies französische Krimis, wenn du Krimis magst, … So bleibt das Gelernte viel besser hängen!
Logische Fallstricke
9. Falsche Freunde: Wörter mit Täuschungsabsichten
Kennst du das Wort actuellement? Klingt doch wie „aktuell“, oder? Aber Überraschung: Es bedeutet „derzeit“ oder „momentan“. Und librairie ist keine Bibliothek, sondern eine Buchhandlung. Solche „falschen Freunde“ führen schnell in die Irre und sorgen auch schon mal für witzige Missverständnisse.
Mein Tipp: Nimm dir eine Liste der häufigsten „falschen Freunde“ im Französischen und lerne ihre tatsächlichen Bedeutungen. Und wie schon weiter oben erwähnt: lerne die Wörter nicht isoliert, sondern in Ausdrücken oder Sätzen. Dadurch wird auch die Bedeutung der „falschen Freunde“ noch mal klarer und du prägst sie dir viel leichter ein. Solche Listen findest du online oder in guten Sprachbüchern. Oder schreib mir einen Kommentar und ich finde für euch die häufigsten „falschen Freunde“.
10. Der Satzbau: Wenn Wörter ihre Plätze tauschen
Im Deutschen basteln wir oft recht flexible Sätze und meist gibt es mehr als nur eine richtige Möglichkeit, die einzelnen Satzbestandteile anzuordnen, ohne dass sich dadurch der Sinn ändert. Im Französischen folgt der Satzbau klaren Regeln: Subjekt, Verb, Objekt (SVO)… und viele Ausnahmen! 😎Hast du wirklich kurz gedacht, beim Satzbau wäre dies anders, als z.B. bei der Konjugation der Verben? Besonders in Fragen kann es knifflig werden: Tu viens? (Kommst du?) klingt anders als Est-ce que tu viens? (Kommst du?).
Mein Tipp: Schreib dir einfache Sätze auf, die dem Schema SVO folgen und versuche anschließend, diese in Fragen oder verneinte Formen umzuwandeln. Eine super Übung die dir helfen wird, ein Gefühl für die Struktur der französischen Sprache zu bekommen.
Zahlen und Gendern
11. Zahlenchaos: Franzosen zählen anders
Einfach nur zählen? Das kann ja jede Sprache. Französisch zählt nicht einfach – es rechnet. Die Zahl 70 ist nicht septante (wie in der Schweiz), sondern soixante-dix (sechzig-zehn). Und bei 99 (quatre-vingt-dix-neuf, vier-mal-zwanzig-zehn-neun) wird’s dann richtig mathematisch. Verrückt, oder?
Mein Tipp: Übe die Zahlen laut auszusprechen. Fang bei den Zehnern an und arbeite dich langsam zu den höheren Zahlen vor. Eine gute Übung: Lies französische Telefonnummern, Jahreszahlen oder Preise vor, zähle deine Schritte beim nächsten Spaziergang oder die Treppenstufen bis ins Büro.
12. Genderneutrale Sprache: Ein moderner Balanceakt
Französisch liebt klare Rollenverteilungen – jedes Substantiv ist entweder männlich oder weiblich. Aber was, wenn du niemanden in eine Schublade stecken möchtest? Genau hier wird es spannend: Genderneutrale Sprache ist nicht nur bei uns in Deutschland ein sehr aktuelles Thema, auch wenn es in Frankreich noch in den Kinderschuhen steckt. Pronomen wie ils (sie, männlich oder gemischt) werden oft verwendet, aber es gibt inzwischen kreative Alternativen, sogenannte pronoms non binaires wie iel – ein Mix aus il (er) und elle (sie). Andere binäre Pronomen im Französischen sind: ael, ille, ielle, im, em.
Die Sache ist nur: iel und andere genderneutrale Begriffe sind noch nicht offiziell anerkannt und werden unterschiedlich genutzt. Aber hey, Sprachen entwickeln sich ständig weiter, und du kannst ein Teil dieser Veränderung sein! Auch wenn sie vor allem für die Franzosen noch bizarre klingen – alles eine Sache der Gewohnheit.
Mein Tipp: Probiere genderneutrale Begriffe einfach aus, besonders in informellen Kontexten oder mit Gleichgesinnten. Gleichzeitig solltest du allerdings im Hinterkopf behalten, dass viele Franzosen mit diesen neuen Konzepten noch nicht vertraut sind. Wäre das nicht ein ideales Gesprächsthema: Die Entwicklung einer genderneutralen Sprache im Ländervergleich?
Auf einen Blick: Strategien, um Sprachfallen zu umgehen
1.Übe regelmäßig mit Muttersprachlern. Such dir einen Tandempartner (über das schwarze Brett an der Uni, Facebook oder Kleinanzeigen) oder nutze Sprachapps wie HelloTalk oder Tandem.
2. Nutze Sprachlern-Apps intelligent. Apps wie Duolingo oder Babbel sind perfekt, um Grundlagen zu üben. Aber sie allein lassen dich keine Sprache lernen – auch wenn sie das in ihren Werbeversprechen suggerieren.
3. Sei nicht perfektionistisch. Niemand erwartet, dass du sofort alles perfekt machst. Trau dich trotzdem so früh wie möglich, zu sprechen, auch wenn dir noch viele Wörter fehlen und du Fehler machst.
4. Lerne im Kontext, nicht nur Regeln. Vokabeln und Grammatik machen mehr Sinn und bleiben viel besser hängen, wenn du sie in echten Situationen siehst.
5. Tauche in die Sprache ein. Hör französische Podcasts, schau Netflix-Serien oder lies Kinderbücher auf Französisch. Das Konzept nennt sich Immersion und ist so spannend, dass ich dazu einen eigenen Beitrag verfasst habe: Eintauchen in die Sprache – Die Kraft der Immersion
Fazit: Fehler sind deine neuen besten Freunde
Französisch lernen ist wie ein Sprung ins kalte Wasser – aber mit jedem Schwimmzug wird es ein klein wenig leichter und klarer, versprochen! Natürlich gibt es ein paar typische Stolpersteine, mit denen jeder Anfänger mal in Berührung kommt, das lässt sich gar nicht vermeiden. Aber keine Panik: Mit ein bisschen Übung und Geduld meisterst du sie alle.
Da wären zum Beispiel die unregelmäßigen Verben wie être (sein), avoir (haben) und aller (gehen). Sie sind wie wilde Pferde, die nicht so leicht gezähmt werden können. Aber hey, einmal draufgesprungen, tragen sie dich durch jeden französischen Satz. Die Lösung? Wiederholung! Du wirst sehen, irgendwann ist das je suis (ich bin) so selbstverständlich wie dein eigener Name.
Und dann gibt es die Sache mit den stummen Buchstaben. Warum schreibt man tout, wenn es am Ende klingt, als würde die Hälfte fehlen? Willkommen im Französischen! Hier liebt man es, die Sprache leicht zu machen – zumindest beim Sprechen. Das mag anfangs verwirren, aber genau das macht den französischen Klang so elegant. Tipp: Hör dir französische Podcasts oder Musik an. Deine Ohren gewöhnen sich schneller an den Klang der Wörter als du denkst.
Und ja, tu oder vous? Diese Frage stellt sich jedem irgendwann. Du bist dir unsicher und möchtest auf keinen Fall jemanden beleidigen? Mit vous bist du immer auf der sicheren Seite, zumindest bei Fremden oder Älteren. Sobald man dich duzt, kannst du entspannt mit tu antworten. Es ist ein bisschen wie ein Tanz – sobald du den Rhythmus spürst, wirst du sicherer.
Am Ende des Tages kommt es darauf an, dass du den Spaß am Lernen behältst. Französisch ist nicht nur eine Sprache, sondern ein Lebensgefühl – ein Hauch von Eleganz, ein bisschen Chaos und ganz viel Leidenschaft. Du wirst Fehler machen, klar, aber jeder kleine Fortschritt zählt. Und denk daran: C’est mieux de parler un peu que pas du tout! – Besser ein bisschen holprig sprechen, als gar nicht. Allez, trau dich!


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